Erwerbsunfähigkeitsversicherung: Im Ernstfall abgesichert

Erwerbsunfähigkeitsversicherung auf einen Blick:

  • Monatliche Erwerbsunfähigkeitsrente
  • Beim Verlust der Arbeitskraft
  • Alternative zur Berufsunfähigkeitsversicherung

Kaum jemand beschäftigt sich gerne mit unangenehmen und schwierigen Themen. Dazu gehören vor allem auch Krankheiten und Unfälle. Vollkommen verständlich – hofft man doch stets, nie davon betroffen zu sein. Sollte es dennoch so weit kommen, stehen viele Menschen nicht nur vor gesundheitlichen, sondern auch schnell vor finanziellen Problemen. Doch zumindest letztere können leicht verhindert werden: Verschiedene Versicherungen federn die finanziellen Ausfälle auf die ein oder andere Weise ab. Dazu gehört auch die Erwerbsunfähigkeitsversicherung.

Was ist eine Erwerbunfähigkeitsversicherung?

Was geschieht, wenn eine Krankheit oder ein Unfall dazu führt, dass man länger oder gar dauerhaft nicht mehr arbeiten kann? Zu der meist ohnehin schon großen seelischen Belastung kommen häufig auch finanzielle Ängste. Denn: Wer nicht arbeiten kann, verdient auch kein Geld. Deshalb ist es sinnvoll, den Verlust der eigenen Arbeitskraft frühzeitig abzusichern. Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung springt ein, wenn der Versicherte erwerbsunfähig wird. Das bedeutet, dass er nicht mehr in der Lage ist, länger als drei Stunden täglich zu arbeiten.

Tipp:

Die Erwerbsunfähigkeit bezieht sich nicht nur auf den erlernten Beruf. Nur wer nicht länger in irgendeinem Beruf arbeiten kann, ist erwerbsunfähig.

Bei der Erwerbsunfähigkeitsversicherung handelt es sich um eine Risikoabsicherung. Das bedeutet, die Versicherung leistet nur, wenn der Versicherungsfall, in diesem Fall die Erwerbsunfähigkeit eintritt. Dann erhält der Versicherungsnehmer die vereinbarte monatliche Rente. Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung wird in verschiedenen Formen angeboten: entweder als reine Erwerbsunfähigkeitsversicherung oder als Zusatzversicherung zu einer Kapitallebens-, Renten- oder Risikolebensversicherung.

Wer sich nicht nur gegen eine Erwerbsunfähigkeit, sondern darüber hinaus umfassender absichern möchte, muss auf eine Berufsunfähigkeitsversicherung ausweichen. Diese deckt mehr Risiken ab, ist jedoch in aller Regel teurer und für gesundheitlich vorbelastete Personen oder Menschen mit risikoreichen Berufen oft kaum erschwinglich.

Wo ist der Unterschied zur Berufsunfähigkeitsversicherung?

Um den Unterschied zwischen Berufsunfähigkeitsversicherung und Erwerbsunfähigkeitsversicherung zu verdeutlichen, müssen zunächst Berufs- und Erwerbsunfähigkeit genauer definiert werden. Ein Beispiel: Ein Friseur entwickelt eine starke Allergie gegen Friseurstoffe, mit denen er tagtäglich in Berührung kommt. Er muss seinen Beruf aufgeben. In diesem Fall wird er also berufs-, jedoch nicht erwerbsunfähig. Er kann seinen erlernten Beruf nicht länger ausüben, ist aber in der Lage in einem anderen Job zu arbeiten. Erwerbsunfähig ist eine Person erst dann, wenn sie auch in einem anderen Beruf nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt arbeiten kann.

Genau hier liegt auch der Unterschied zwischen den beiden Versicherungen. Die Berufsunfähigkeitsversicherung leistet, wenn der Versicherte berufsunfähig wird, seinen erlernten Beruf also nicht länger ausüben kann. Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung greift dagegen erst dann, wenn der Versicherungsnehmer nur sehr eingeschränkt oder gar keiner beruflichen Tätigkeit mehr nachgehen kann.

Wann und für wen ist die Erwerbsunfähigkeitsversicherung sinnvoll?

Mit dem Wegfall der eigenen Arbeitskraft entsteht für viele Menschen eine große finanzielle Lücke. Umso wichtiger ist es, diesen Fall abzusichern. Die gesetzliche Berufsunfähigkeitsversicherung gilt nur noch für Arbeitnehmer, die vor dem 01.01.1961 geboren wurden. Alle danach Geborenen erhalten lediglich eine Rente, die bei einer durch Krankheit oder Unfall entstehende Erwerbsminderung gezahlt wird. Sie reicht in aller Regel kaum aus, um den bisherigen Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Denn selbst wenn alle Voraussetzungen und die geforderte Wartezeit erfüllt wurden, besteht die gesetzliche Rentenzahlung nur aus einem Bruchteil des bisherigen Einkommens.

Was geschieht bei Vorerkrankungen?

Der Gesundheitszustand ist ausschlaggebend bei Abschluss einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Ohne Gesundheitsfragen wird man nicht auskommen. Denn wer bereits vorbelastet ist, hat auch ein größeres Risiko erwerbsunfähig zu werden. In diesem Fall ist es sinnvoll, über einen Makler eine anonyme Risikovoranfrage zu stellen. So werden eine Ablehnung des Antrags und ein Eintrag in die zentrale Wagnisdatei (HIS) verhindert. Denn wer einmal abgelehnt und eingetragen wurde, hat unter Umständen auch eine geringere Chance bei einem anderen Anbieter versichert zu werden.

Eine zusätzliche private Absicherung ist sinnvoll. Die Berufsunfähigkeitsversicherung bietet hier den umfassendsten Schutz. Wer jedoch bereits an einer Vorerkrankung leidet oder aber einen sehr risikoreichen Beruf hat, erhält die Versicherung unter Umständen gar nicht erst oder muss mit sehr hohen Beiträgen rechnen. Alle, die abgelehnt wurden oder die Beiträge nicht zahlen können oder möchten, können auf die nächstumfassende Alternative ausweichen, die Erwerbsunfähigkeitsversicherung. Rechner, mit denen verschiedene Tarife verglichen werden können, findet man online ganz einfach.

Worauf sollte man beim Abschluss einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung achten?

Nicht nur bei komplexen Versicherungen wie der Erwerbsunfähigkeitsversicherung ist es wichtig, genau auf die Versicherungsleistungen zu achten. Denn die Angebote unterscheiden sich von Versicherer zu Versicherer. Deshalb sollte man vor einem Abschluss auch das Kleingedruckte im Vertrag kennen, um im Versicherungsfall unschöne Überraschungen zu vermeiden.

Wer eine Erwerbsunfähigkeitsversicherung abschließen möchte und auf der Suche nach dem passenden Tarif ist, sollte grundsätzlich vor allem folgende Punkte bedenken:

  • Versicherungszeit: In der Regel wird die Erwerbsunfähigkeitsversicherung bis zu einem bestimmten Alter abgeschlossen – wird man bis zu diesem Alter erwerbsunfähig, erhält man die monatliche Rente. Bei der Wahl dieser Versicherungszeit sollte man also darauf achten, dass die Lücke zwischen Versicherungsende und Renteneintritt nicht zu groß oder aber anderweitig abgesichert ist.
  • Erwerbsunfähigkeitsrente: Die Höhe der Rente, die man im Leistungsfall erhält, möchte ebenfalls gut durchdacht sein. Dabei sollte man sich einige Fragen beantworten: Wie groß ist die finanzielle Lücke, wenn das Gehalt ganz oder teilweise wegfällt? Sind bereits Rücklagen vorhanden? Welche laufenden Kosten müssen monatlich gedeckt werden?
  • Rentenerhöhung: Wenn sich die Lebensumstände ändern, ob Hochzeit oder Familiengründung, ändern sich meist auch die Kosten für den Lebensunterhalt. Aus diesem Grund sollte man beim Abschluss der Erwerbsunfähigkeitsversicherung darauf achten, dass man die versicherte Rente nach Vertragsabschluss erhöhen kann. Dies ist entweder über die Nachversicherungsgarantie oder eine Dynamisierung der Beiträge möglich. Die Nachversicherungsgarantie erlaubt es bei bestimmten Anlässen, z. B. Heirat oder Geburt eines Kindes, die vereinbarte Rente nach oben zu korrigieren. Eventuell müssen dann jedoch neue Gesundheitsfragen beantwortet werden. Bei der Dynamisierung steigen die Beiträge jährlich um einen bestimmten Prozentsatz, gleichzeitig steigt auch der Rentenanspruch.

Arbeitskraft sinnvoll und zuverlässig absichern

Schwere Krankheiten sind immer eine Belastung. In einer solchen Situation hat man häufig keinen Kopf für andere Themen – auch nicht für Finanzielles. Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig um einen Versicherungsschutz zu kümmern, der einspringt, wenn man aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht länger in der Lage ist, für den Lebensunterhalt aufzukommen. Wie umfassend dieser Schutz sein soll, muss jeder für sich selbst entscheiden. Mit etwas Information findet jeder die für ihn passende Versicherung und einen leistungsstarken Tarif.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Die Absicherung der eigenen Arbeitskraft ist wichtig. Schließlich hängt die finanzielle Existenz häufig vom monatlichen Gehalt ab. Den umfassendsten Schutz bietet die Berufsunfähigkeitsversicherung. Sollte der Versicherte aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht länger in seinem erlernten Beruf arbeiten können, erhält er eine monatliche Rente.

Dread-Disease-Versicherung

Wer weder Berufsunfähigkeits- noch Erwerbsunfähigkeitsversicherung abschließen kann oder will, den Verlust der eigenen Arbeitskraft aber dennoch finanziell absichern möchte, kann auf eine Dread-Disease-Versicherung ausweichen. Diese leistet mit einer einmaligen Zahlung, wenn bei dem Versicherten eine schwere Krankheit diagnostiziert wird.

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