Baupreisindex: Wichtiger Indikator für Ihr Immobilienvorhaben

Das Wichtigste zum Baupreisindex:

  • Der Baupreisindex bildet aktuelle Marktwerte ab
  • Hausbauer können besser kalkulieren
  • Alle wichtigen Bauleistungen fließen in den Wert ein
  • Schätzen Sie alle anfallenden Kosten richtig ein

Diesen Begriff sollten alle Hausbauer kennen

Wenn Sie sich mit dem Thema Immobilien beschäftigen, beispielsweise weil Sie ein Haus bauen möchten, werden Sie früher oder später auf den Baupreisindex stoßen. Dieser Wert ist essentiell für die Preisentwicklung am Immobilienmarkt und hilft bei der Einschätzung, wie teuer Ihr Bauvorhaben letztlich wird. Daher ist es sinnvoll, sich eingängiger mit dem Baupreisindex zu beschäftigen.

Was ist der Baupreisindex?

Eigentlich gibt es nicht nur einen Baupreisindex, sondern viele verschiedene Indizes. Private Hausbauer interessiert in erster Linie der Baupreisindex für Wohngebäude, auf den sich dieser Ratgeber auch hauptsächlich bezieht. Der Index stellt die Entwicklung der Baupreise dar. Dazu werden verschiedene Kosten für Bauleistungen ermittelt, zusammengefasst und in Relation zu vergangenen Werten gesetzt. Anhand der Preisentwicklung können künftige Bauvorhaben kalkuliert werden. Daneben gibt es weitere Indizes, beispielsweise für Büro- oder Gewerbegebäude oder für den Tiefbau.

Achtung:

Baupreisindex ≠ Baukostenindex

Verwechseln Sie den Baupreis- nicht mit dem Baukostenindex. Letzterer berücksichtigt die tatsächlichen Preise für Material, Lohn, Geräte oder Energie, die Bauunternehmen aufbringen müssen. Der Index unterstützt Bauunternehmer daher bei der Einschätzung zukünftiger Preise und Löhne.

Wozu dient der Baupreisindex?

Der Bauindex hat verschiedene Funktionen. Diese sind:

  • Bessere Beobachtung der Konjunktur des Immobilienmarktes
  • Kalkulation von Preisen für Bauunternehmen
  • Vergleichbarkeit von Kosten für private Bauherren
  • Kostenermittlung von Gebäuden
  • Wertermittlung für Abschluss einer Wohngebäudeversicherung

So nützt Ihnen der Baupreisindex konkret

Sie planen einen Hauskauf oder -bau? Anhand des aktuellen Indexwerts und seiner Entwicklung in den vergangenen Jahren können Bauherren realistisch einschätzen, wie viel sie für verschiedene Bauleistungen zahlen müssen. Dadurch haben Sie einen festen Richtwert an der Hand, um zu ermitteln, ob Preise angemessen sind. Lassen Sie eine Immobilienbewertung durchführen, fließen hier auch die Baupreisindizes mit ein.

Tipp:

Planen Sie erst in späterer Zukunft einen Grundstücks- oder Immobilienkauf, kann der Baupreisindex nur als grobe Orientierung gelten. Da er alle drei Monate neu ermittelt wird, sollten Sie ihn nicht als in Stein gemeißelt hinnehmen und für langfristige Planungen lieber mit steigenden Preisen rechnen.

Sie nutzen Immobilien als Geldanlage? Auch Kapitalanleger, die eine Immobilie zur Investition kaufen, können anhand des Baupreisindex vorab kalkulieren, wie teuer die Anschaffung ist und daraus ermitteln, ob sich ein bestimmtes Objekt finanziell lohnt.

Sie benötigen eine Wohngebäudeversicherung? Versicherer ziehen den Baupreisindex heran, um die Versicherungssumme zu bestimmen. Allerdings werden neben dem Baupreisindex noch andere Faktoren hinzugerechnet, die den Indexwert verändern können. Das Versicherungsunternehmen berechnet hierbei den sogenannten Neuwertfaktor, der den Gebäudewert in Relation zum Ausgangsjahr 1914 setzt und dadurch den aktuellen Marktwert berechnet.

Wie wird der Index berechnet?

In den Baupreisindex fließen insgesamt 177 Bauleistungen ein. Das Statistische Bundesamt erhält dabei jedes Quartal die (Netto-)Preise für die einzelnen Bauleistungen von insgesamt 5.000 repräsentativ ausgewählten Bauunternehmen. Die Zahlen werden zunächst vom jeweiligen Landesamt und im Anschluss bundesweit zu einem Index zusammengefasst. Daher gibt es auch Preisindizes für jedes Bundesland, die Hausbauern noch spezifischer für eine bestimmte Region Auskunft geben.

Beispiele für Bauleistungen

  • Maurerarbeiten
  • Holzbau
  • Stahlbau
  • Maler- und Lackierarbeiten
  • Tapezieren und Bodenbeläge
  • Heizungsanlagen
  • Dämmarbeiten

Der Wert wird immer in Relation zu einem Basiswert gesetzt. Dieser ist (Stand Oktober 2018) das Jahr 2015 mit 100 Prozent bzw. Punkten. Alle fünf Jahre wird das Basisjahr angepasst, um aktuelle Entwicklungen besser abzubilden, Gewichtungen anzupassen und Methodiken zu verbessern.

Ein Beispiel: Im dritten Quartal 2018 lag der Baupreisindex bei 110,6 Punkten. Das bedeutet, dass zu diesem Zeitpunkt die Kosten für Bauleistungen in Relation zum Jahr 2015 um 10,6 Prozent gestiegen sind. Der Wert kann auch unter 100 Punkten liegen, was bedeutet, dass die Preise gesunken sind. So liegt der Wert für 2010 derzeit bei durchschnittlich 90.

Wo gibt es aktuelle Zahlen?

Sie können die aktuellen und vergangene Werte auf der Webseite des Statistischen Bundesamts einsehen. Die Daten werden jeweils sechs Wochen nach Ablauf der Quartalsfrist im Februar, Mai, August und November veröffentlicht. In den letzten Jahrzehnten sind die Werte stetig angestiegen. Das bedeutet, dass sich die Preise für Hauskauf und -bau ebenfalls verteuert haben. Sie müssen also mit wesentlich höheren Kosten rechnen als noch vor zehn Jahren. Im Gegenzug profitieren Sie aufgrund der aktuellen Zinslage von historisch niedrigen Bauzinsen.

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