Ohne Jagdhaftpflichtversicherung geht es nicht auf die Pirsch

Eine Jagdhaftpflichtversicherung ist eine gesetzlich vorgeschriebene Versicherung für Jäger. Sie schützt Sie vor Schadensersatzforderungen, sollte bei einem Jagdunfall jemand zu Schaden kommen.

Ohne eine Haftpflichtversicherung für Jäger erhalten Sie keinen Jagdschein. Dieser ist zwingend nötig, wenn Sie auf die Jagd gehen, egal ob beruflich oder als Hobby. Die Jagdhaftpflichtversicherung ist für Jäger also gesetzliche Pflicht. Schließlich erfordert die Jagd hohe Achtsamkeit und Vorsicht. Doch auch geübte Jäger sind niemals sicher vor ungeplanten Zwischenfällen. Stolpern Sie beispielsweise mit der Waffe im Anschlag, kann sich schnell ein Schuss lösen. Trifft Ihre Kugel dabei versehentlich den Jagdkollegen, müssen Sie haften. Bei Personenschäden können die Kosten schnell die Millionenhöhe erreichen und besonders bei Jagdunfällen sind die Folgen oft dramatisch.

Überblick: Welche Leistungen sollte Ihre Jagdhaftpflicht beinhalten?

Je nachdem, wie oft Sie jagen und was Sie dafür alles brauchen, sollten Sie bestimmte Leistungen definitiv hinzubuchen. So kommt es beispielsweise darauf an, ob Sie selbst Waffen besitzen und einen Jagdhund halten. Im Anschluss können Sie abschätzen, welche der folgenden Leistungen zwingend nötig sind:

  • Personen-, Sach- und Vermögensschäden
  • Forderungsausfall bei jagdbezogenen Tätigkeiten
  • Schmerzensgeldansprüche Angehöriger
  • Jagdlich brauchbare Hunde
  • Halten und Gebrauch von Jagdhunden und Beizvögeln
  • Besitz und Gebrauch von Jagdwaffen und Munition
  • Betrieb von jagdlichen Einrichtungen
  • Durchführung von Gesellschaftsjagden
  • Produktrisiko aus dem Verkauf und der Weitergabe von Wild
  • Nichtgewerbsmäßiges Wiederladen
  • Weltweiter Versicherungsschutz

Die oben genannten Leistungen sind beispielsweise in der Gothaer Jagdhaftpflicht enthalten. Damit sind Sie auf der Jagd umfassend geschützt. Versichern Sie sich dauerhaft oder für einzelne Jagdtage. Personalisieren Sie dabei Ihren Tarif ganz einfach nach Ihren Wünschen. Danach sehen Sie sofort, wie hoch Ihr Jahresbeitrag ausfällt.

Achten Sie auf umfassenden Versicherungsschutz

Ihre Jagdhaftpflichtversicherung sollte umfangreich genug sein, um Sie im Ernstfall vor hohen finanziellen Kosten zu schützen. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie nur den Schutz haben, den Sie für die Jagd benötigen, da Ihr Tarif sonst unnötig teuer wird. So brauchen Sie beispielsweise keine Waffenversicherung, wenn Sie kein eigenes Gewehr besitzen. Bei Leihwaffen greift in der Regel die Haftpflichtversicherung des Verleihers. Es macht außerdem einen großen Unterschied, ob Sie als Hobby- oder Berufsjäger tätig sind. Im letzten Fall brauchen Sie oftmals eine spezielle Berufsjägerhaftpflicht. Grundsätzlich gilt für alle Haftpflichtversicherungen: Je höher das individuelle Risiko ist, das versichert werden soll, desto höher fällt auch der Versicherungsbeitrag aus.

Eigene Waffen unbedingt mitversichern

Die Waffenversicherung kann häufig als Leistungszusatz der Jagdhaftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Da Gewehre meist einen hohen, materiellen Wert haben, steigt dadurch der Versicherungsbeitrag. Für Jäger mit eigenen Waffen ist die Waffenversicherung Pflicht.

Achtung:

Auch wenn Sie nicht aktiv Jagen und dennoch im Besitz von Jagdwaffen sind, müssen Sie diese haftpflichtversichern.

Denken Sie an Ihren wertvollen Jagdbegleiter, den Jagdhund

Als Halter eines Jagdhundes haben Sie die Verantwortung für die Folgen, die ein Fehlverhalten des Hundes verursachen kann. Denn Sie haften für die Kosten, die aufgrund von Unfällen oder Schäden entstehen, die Ihr Hund verursacht. Daher sollten Sie ihn unbedingt haftpflichtversichern. Sie können fast jede Jagdhaftpflicht mit Hund abschließen. Versichern Sie Ihren Begleiter gleich mit in der Jagdhaftpflicht, ersparen Sie sich den separaten Abschluss einer Tierhalter-Haftpflicht. Mit der Jagdhaftpflichtversicherung können Sie in der Regel bis zu drei Jagdhunde pro Halter versichern. Achten Sie aber darauf, ob jeder Hund versicherbar ist oder nur, wenn er eine entsprechende Prüfung zum Jagdhund abgelegt hat. Der Versicherungsschutz gilt übrigens meist auch außerhalb der Jagd: Oftmals sind Leistungen mitversichert, die über das Jagen hinausgehen, wie ein ungewollter Deckakt.

Bedenken Sie immer, dass Sie sich mit dieser Leistung nur gegen Schadensersatzansprüche Dritter versichern, die Ihr Hund verursacht hat. Möchten Sie das Tier selbst versichern, bietet sich eine Jagdhunde-Unfallversicherung an. Diese greift bei Tod oder Nottötung des Tieres sowie bei Tierarztkosten in Folge eines Unfalls.

Jagd mit Drohnen:
Viele Jäger setzen heute schon auf technische Helfer bei der Überwachung des Wilds. Mit Drohnen haben Sie einen ganz neuen Überblick über Wald und Wiesen. Doch die Nutzung unterliegt Beschränkungen. Außerdem empfiehlt sich eine zusätzliche Haftpflichtversicherung. Mehr Infos finden Sie in unserem Ratgeber zur Drohnenhaftpflicht.

Sie wählen, wie lange Sie den Versicherungsschutz benötigen

Jagdscheine werden mit unterschiedlichen Gültigkeitszeiträumen ausgegeben. Sie gelten für ein Jahr, drei Jahre oder auch nur für einzelne Tage. Dementsprechend bieten die Versicherer speziell auf diese Laufzeiten zugeschnittene Policen an. Wählen Sie also einen Versicherungsschutz, der zu Ihren Jagdgewohnheiten passt. Gehen Sie regelmäßig auf die Pirsch, sollten Sie gleich eine Jagdhaftpflicht mit einer langen Laufzeit ab einem Jahr wählen. Für Gelegenheitsjäger reicht häufig eine Tagesversicherung. Diese schützt Sie für einen begrenzten Zeitraum und verfällt im Anschluss wieder.

Für regelmäßige Jagden: Haftpflicht für Jahres- oder Dreijahresjagdschein

Die Jagdhaftpflicht für Jahresjagdscheine gibt es in zwei Varianten. Sie können die Jagdhaftpflichtversicherung erstmal für ein Jahr abschließen. Das hat den Vorteil, dass Sie flexibel bleiben. Oder Sie entscheiden sich direkt für die längerfristige Möglichkeit und wählen einen Versicherungsschutz für drei Jahre. So sind Sie zwar länger an den Vertrag gebunden, allerdings sparen Sie im Verhältnis Versicherungskosten, da die Beiträge bei längeren Laufzeiten meistens sinken.

Für gelegentliche Jäger reicht Versicherung für Tagesjagdschein

Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, eine Jagdhaftpflichtversicherung für einen Tagesjagdschein abzuschließen. Der Versicherungsschutz gilt hier in der Regel für einen Zeitraum von 14 Tagen am Stück. Wenn Sie nur zu wenigen Gelegenheiten im Jahr auf die Jagd gehen, könnte sich diese Variante für Sie eignen. Rechnen Sie bestenfalls die Kosten gegen und entscheiden Sie sich dann für die günstigere Variante.

Tipp: Weitere Tagesgäste, die an der Jagd teilnehmen, können Sie oftmals direkt bei Beantragen der kurzzeitigen Jagdhaftpflichtversicherung mitversichern.

Achten Sie auf die Deckungssumme

In Deutschland erhalten Sie einen Jagdschein nur, wenn Sie eine Jagdhaftpflichtversicherung nachweisen können. Ihre normale Privathaftpflicht reicht nicht aus. Es gibt hier gesetzliche Vorgaben zur Versicherungssumme. Die Deckungssumme muss mindestens 500.000 Euro für Personenschäden sowie mindestens 50.000 Euro für Sachschäden betragen. Aber Achtung: Der Versicherungsschutz muss deswegen nicht für jeden ausreichend sein, sondern stellt nur das gesetzlich vorgeschriebene Minimum dar. Wenn Sie häufig auf die Pirsch gehen und beispielsweise auch an Gesellschaftsjagden teilnehmen, sollten Sie höhere Deckungssummen wählen. Da Sie bei der Jagd mit Schusswaffen hantieren, können Unfälle schwerwiegende Folgen haben. Sind vor allem Personenschäden im Spiel, kann es schnell teuer werden. Wählen Sie daher im Zweifel lieber eine höhere Deckungssumme über mehrere Millionen Euro – auch wenn sich hier die Kosten erhöhen. Sonst müssen Sie einen Teil der entstandenen Schäden selbst begleichen.

Diese Schäden sind vom Versicherungsschutz ausgeschlossen

Der Versicherungsschutz einer Jagdhaftpflichtversicherung ist sehr umfangreich und kommt mit allerlei Extras daher. Dennoch gibt es Schadensfälle, die der Versicherer nicht trägt. Dazu gehören:

  • Eigenschäden: Schäden, die Sie selbst erleiden
  • Vorsatz: Schäden, die Sie absichtlich herbeiführen
  • Schäden mit Kraftfahrzeug: Schäden, die Sie durch den Gebrauch eines zulassungspflichtigen Kraftfahrzeuges herbeiführen. Hier kommt die Kfz-Haftpflichtversicherung zum Tragen, die jeder Halter eines Kraftfahrzeuges abschließen muss.

Grundsätzlich sind weitere Ausschlüsse möglich, diese variieren jedoch von Versicherer zu Versicherer. Auch der Jagdort kann eine Rolle spielen, falls Sie auch im Ausland auf die Jagd gehen wollen. Details sollten Sie immer den individuellen Versicherungsbedingungen entnehmen.

Jagdhaftpflichtversicherung ist steuerlich absetzbar

Die Kosten für die Jagdhaftpflichtversicherung können Sie als sonstige Vorsorgeaufwendung steuerlich absetzen. Tragen Sie Ihre Beiträge in der „Anlage Vorsorgeaufwände“ (Zeile 46 – 50) Ihrer Einkommenssteuerklärung ein. Um die Jagdhaftpflicht von der Steuer absetzen zu können, müssen Sie steuerpflichtige Einnahmen haben. Achten Sie auf die Höchstgrenzen des Gesetzgebers. Nur Beträge, die unter dieser Grenze liegen, werden steuerlich berücksichtigt. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie sich am besten von einem Steuerberater helfen.

Absicherung ist für Jäger ein absolutes Muss

In Deutschland kommen Sie nicht am Abschluss einer Jagdhaftpflichtversicherung vorbei. Und das ist auch gut so: Die Jagd zählt zu den risikoreichsten Aktivitäten, daher ist die gesetzliche Pflicht gerechtfertigt. Vor allem Personenschäden können schnell die Millionenhöhe erreichen. Daher ist es sinnvoll, sich eingehend mit dem Thema zu beschäftigen und nach einem guten Jagdhaftpflicht-Tarif zu suchen, der alle Anforderungen erfüllt. Auch leistungsstarke Tarife müssen nicht teuer sein. Vergleichen Sie in Ruhe die Leistungen und Kosten verschiedener Versicherungen. Dann steht einer sicheren Jagd nichts mehr im Wege.

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