Versicherungen: Große Lücken im Risikoschutz

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Die neusten Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft zeigen: Viele Deutsche sind nicht ausreichend abgesichert. Besonders was die private Pflegevorsorge angeht, herrschen große Mängel.

Die Deutschen gelten als besonders vorsorglich und auf Sicherheit bedacht. Trotzdem hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft in seiner aktuellen Datenerhebung festgestellt: Bei vielen Bundesbürgern herrscht in Sachen Risikoschutz Nachholbedarf.

Versicherungsquoten variieren je nach Versicherungsart

Die Quote der versicherten Haushalte ist je nach Versicherungsart sehr unterschiedlich. Das ist nachvollziehbar: Je nach persönlichen Umständen sind einzelne Versicherungen schließlich unterschiedlich sinnvoll. Eine private Haftpflichtversicherung ist über die verschiedenen Zielgruppen hinweg für wohl jeden relevant. Als neben der Krankenversicherung wichtigste Absicherung, sollte sie für jeden zu Grundausstattung gehören – tatsächlich sind auch über achtzig Prozent der Deutschen privat haftpflichtversichert. Auch eine Kraftfahrtversicherung (81 Prozent) und eine Hausratversicherung (76 Prozent) besitzt der Großteil der Befragten.

Eine Rechtsschutzversicherung bzw. private Unfallversicherung besitzen immerhin jeweils knapp die Hälfte aller Befragten. Anders sieht es mit spezielleren Versicherungen wie etwa der Risikolebensversicherung aus. Sie dient als Absicherung für Angehörige und lohnt sich daher primär für Familien mit Kindern oder für Immobilienbesitzer. Das erklärt die niedrige Versichertenrate von nur siebzehn Prozent.

Versicherungslücken sind einkommensabhängig

Neben der Versicherungsart spielt aber auch das Einkommen eine Rolle, was Lücken im Versicherungsschutz betrifft. Je höher das Haushaltseinkommen, desto besser die durchschnittliche Absicherung. In einkommensschwächeren Haushalten nimmt die Versichertenrate jedoch ab. Wer im Monat ein Haushaltsbruttoeinkommen von 1.100 bis 1.500 Euro zur Verfügung hat, ist nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 Prozent privat haftpflichtversichert. Unter den Haushalten mit einem Bruttoeinkommen von unter 900 Euro ist sogar jeder zweite ohne Haftpflichtschutz, was eine erhebliche Lücke in der privaten Absicherung darstellt. Gerade für Geringverdiener ist ein Schutz gegen finanzielle Schäden ratsam und teilweise für schon wenige Euro im Monat zu haben.

Pflegefallvorsorge wird oft unterschätzt

Eine weitere Versicherungslücke, die viele Deutsche betrifft, ist die Pflegefallvorsorge. Zwar zahlen die meisten in die gesetzliche Pflegekasse ein, sorgen aber nicht zusätzlich privat vor. Dass zusätzliche Privatvorsorge eine sinnvolle Ergänzung ist, räumen laut einer Studie der Versicherungskammer Bayern mit 92 Prozent zwar fast alle Befragten ein. Dennoch treffen nur zwanzig Prozent konkrete Maßnahmen zur zusätzlichen Vorsorge. Insgesamt zwei Drittel der Befragten fühlen sich nicht ausreichend abgesichert.

Private Vorkehrungen für einen eventuellen Pflegefall sind aber durchaus ratsam. Auch wenn die meisten Deutschen durch die gesetzliche Pflegeversicherung grundsätzlich abgesichert sind, deckt diese nicht alles. Sie übernimmt in Abhängigkeit vom Pflegegrad Kosten für Pflegeleistungen, kommt aber nicht für zusätzliche Posten wie Essen und Wohnen auf. Die Kosten für stationäre Pflege hängen zwar stark von Wohnort und der jeweiligen Einrichtung ab, betragen im Durchschnitt aber 1.800 Euro monatlich.

Um im Ernstfall auch für solche Summen aufkommen zu können, sollten Sie daher rechtzeitig vorsorgen. Die Zahlen des Verbandes Privater Krankenversicherungen zeigen aber: Derzeit zahlen nur 4,5 Prozent der Pflegepflichtversicherten in eine private Pflegeergänzungs-Versicherung. Für einen ganzheitlichen Schutz herrscht hier für viele Pflichtversicherte also noch deutlicher Verbesserungsbedarf.

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