Brillenversicherung: Die Zusatzleistung für Sehhilfen

Die gesetzliche Krankenversicherung sichert ihre Versicherten nicht in allen Bereichen ab. Mit einer Brillenversicherung kann man sich zusätzliche Leistungen sichern. Erfahren Sie:

  • welche Leistungen eine Brillenversicherung bietet
  • ob Ihre Brille auch repariert wird
  • wann sich eine Brillenversicherung lohnt

Die Brillenversicherung schützt vor zu hohen Kosten

Wer heutzutage eine Brille kauft, bekommt von seinem Optiker am Ende des Beratungsgesprächs meistens die Frage gestellt: „Möchten Sie zusätzlich eine Brillenversicherung abschließen?“ Nachdem die gesetzlichen Krankenversicherer 2004 viele Leistungen der Brillenverordnung gestrichen haben, stellt sich für Versicherte erstens die Frage, ob eine Brillenzusatzversicherung sinnvoll ist und zweitens, welcher Versicherer die passenden Konditionen bietet.

Was ist eine Brillenversicherung?

Die Brillenversicherung gehört zu den Krankenzusatzversicherungen und muss daher gesondert abgeschlossen werden. Streng genommen, müsste man von einer Sehhilfen Versicherung sprechen, denn neben Brillen sind auch Kontaktlinsen Gegenstand der Versicherung. Der Versicherer übernimmt die gesamten oder einen Teil der Kosten einer Neuanschaffung. Einige Versicherer bieten zudem Zuschüsse für Laserkorrekturen an. Diese Behandlungen sind allerdings sehr kostenintensiv, deshalb übernehmen die Versicherer hier einen verhältnismäßig geringeren Teil der Rechnungssumme. Da diese bei Laserkorrekturen in der Regel aber sehr hoch ist, lohnt sich auch hier der Zuschuss. Die konkreten Leistungen der Brillenversicherung und damit auch die Kosten variieren stark von Anbieter zu Anbieter. Es gibt also keinen verbindlichen Leistungskatalog, den sämtliche Versicherer erfüllen, wie es etwa bei der gesetzlichen Krankenversicherung der Fall ist.

Oft bieten Versicherer ihre Brillenzusatzversicherung im Paket mit weiteren Zusatzleistungen an, etwa für Schutzimpfungen oder Vorsorgeuntersuchungen. Manche Anbieter schnüren auch ganze Versicherungspakete, in denen neben der Brillenversicherung eine entsprechende Versicherung für Hörgeräte inbegriffen ist. Allerdings gibt es auch schlanke Tarife, die ausschließlich auf Sehhilfen zugeschnitten sind. Versicherer, die mit Optikern zusammenarbeiten, bieten z.B. solche Tarife an. Bevor man sich also für einen Tarif entscheidet, sollte man sich gründlich überlegen, welche Leistungen man braucht und welche Kosten zu erwarten sind.

Zusatzversicherung: Sehhilfe und mehr

Bei einem Vergleich der Brillenversicherungen müssen daher die gebotenen Leistungen, die jeweiligen Konditionen und die Kosten der einzelnen Tarife gegenübergestellt werden. Die Basis der Brillenversicherung ist, dass die Versicherer die Kosten für neue Sehhilfen übernehmen, egal ob Brillen oder Kontaktlinsen. Allerdings tun sie das nur bis zu einem bestimmten Prozentsatz des Rechnungsbetrags bzw. bis zu einem vertraglich festgelegten Höchstsatz. Dieser Betrag steht den Versicherten nicht jederzeit und beliebig oft zur Verfügung. Meist können diese Versicherungsleistungen ein Mal in zwei oder drei Jahren in Anspruch genommen werden. Zu beachten ist außerdem, dass einige Versicherer für eine neue Brille nur dann zahlen, wenn eine augenärztliche Verordnung besteht, also wenn sich z.B. die Sehstärke verändert haben sollte.

Ein kurzes Beispiel veranschaulicht die Bezuschussung. Der Versicherte hat über einen längeren Zeitraum seinen monatlichen Versicherungsbeitrag gezahlt. Er kauft eine Brille, der Versicherer übernimmt seinen Teil der Rechnungssumme. Der Versicherte hat damit für einen Zeitraum seinen Betrag aufgebraucht. Erst nach Ablauf einer bestimmten Frist, in der der Versicherte wieder ausreichend hohe Beiträge gezahlt hat, kann er den Zuschuss wieder in Anspruch nehmen. In der Regel sind das zwei oder drei Jahre. Der Versicherte kann sich kein Guthaben ansparen. Der Maximalbeitrag steht immer nur für einen Turnus zur Verfügung.

Weitere Leistungen der Brillenversicherung

Während bei vielen Tarifen die Zuschüsse nur für Neukäufe in Anspruch genommen werden können, ist es bei einigen Anbietern auch möglich, mit der Versicherung Brille oder Kontaktlinsen reparieren zu lassen. Die Kosten dafür sind dann auch abgedeckt. Neben den klassichen Sehhilfen bezuschussen viele Versicherer zudem die Lasik-Laserbehandlung, mit der Sehfehler dauerhaft korrigiert werden können. Auch hier sind in den Tarifen Höchstsätze festgelegt, zu denen die Anbieter die Behandlungskosten erstatten. Oft sind auch Vorsorgeuntersuchungen etwa zum Grünen Star im Leistungskatalog inbegriffen.

Ist die Reparatur im Schadenfall abgedeckt?

Ist die Brille beschädigt, sollte man darauf achten, welche Leistungen die Brillenversicherung erbringt. Die meisten Versicherer übernehmen neben dem Neukauf auch Reparaturleistungen. Bei Versicherungen, die direkt von Optikern angeboten werden, ist dies nicht immer der Fall. Bei diesen wird lediglich der Neukauf bezuschusst – und das auch im Schadenfall. Wer seine Brille lieber reparieren lassen möchte, tut das dann aus eigener Tasche.

Wer bietet eine Brillenversicherung an?

Die Brillenversicherung ist entstanden, nachdem die Kassenleistungen bei Brillenverordnungen 2004 stark zurückgeschraubt worden waren. Private Krankenversicherer reagierten mit ihren Produkten auf den plötzlichen Bedarf. Heute bieten neben den privaten Versicherern auch die gesetzlichen Krankenkassen Brillenversicherungen an. Um diesen Service gewährleisten zu können, kooperieren die gesetzlichen Versicherer mit privaten Versicherungsunternehmen und bieten deren Brillenversicherungen an.

Wann lohnt sich eine Brillenversicherung?

Sinnvoll ist eine Brillenversicherung vor allem für diejenigen, deren Sehvermögen sich stark verändert. Bei schnell schlechter werdenden Augen muss auch regelmäßig eine neue Brille gekauft werden. Und das ist ein Posten, der schnell mit mehreren hundert Euro zu Buche schlagen kann. Wer über eine Brillenversicherung verfügt, für den übernimmt der Versicherer den größten Teil dieser Kosten. Hier gilt es allerdings abzuwägen: Wer aufgrund seines schlechten Sehvermögens auf Brillen mit komplizierten und daher teuren Gläsern angewiesen ist, sollte auch mehr in seine Versicherung investieren und einen Tarif wählen, der gut zu den erwarteten Ausgaben passt. Nur so kann sichergestellt werden, dass der Versicherer auch einen ausreichend großen Teil des Rechnungsbetrags übernimmt.

Lohnend kann eine Brillenzusatzversicherung zudem für diejenigen sein, die mit dem Gedanken spielen, eine Lasik-Laserbehandlung vornehmen zu lassen. Diese Behandlung ist sehr kostspielig. Eine Zusatzversicherung, die auch Leistungen für solche Operationen umfasst, kann sich schnell rentieren, da die Krankenkassen mitunter einen großen Teil der Kosten übernehmen. Allerdings ist zu beachten, dass die Versicherer in der Regel eine Leistungebegrenzung in den ersten 12 bis 24 Monaten haben. Nur wer länger eingezahlt hat, kann auch die volle Bezuschussung in Anspruch nehmen.

Die Brillen Zusatzversicherung: Vergleich lohnt sich

Vielleicht bietet bereits der Optiker des Vertauens eine günstige Brillenversicherung an. Doch kann es dann auch sein, dass diese Versicherung nicht die optimalen Bedingungen für die eigenen Bedürfnisse bietet. Wer gern teurere Brillenmodelle trägt oder sogar eine Laser-Korrektur in Betracht zieht, für den bietet der einfache Versicherungstarif des Optikers wahrscheinlich nicht die nötige Flexibilität; außerdem ist man hier an den jeweiligen Optiker gebunden. In diesen Fällen wäre eine umfangreichere Brillenversicherung sinnvoller. Mit einem Brillenversicherung Test kann man schnell herausfinden, welcher Tarif den eigenen Anforderungen am besten entspricht. So können die Tarife der Versicherer nach Kosten, Umfang und Art der Leistungen verglichen werden.

>