Mietkaution Gewerbe: So funktioniert es mit einer Versicherung

  • Bargeldlose Alternative zur Mietkaution
  • Finanzielle Reserven freimachen
  • Kostenloser Vergleich für Gewerbekunden

Ladengeschäft, Büroräume, Lagerhallen: Viele Gewerbetreibende benötigen für ihre Arbeit Immobilien. Und meistens mieten sie dann. Doch wie bei privaten Mietwohnungen fällt auch bei gewerblich genutzten Mietobjekten eine Kaution an. Die Höhe gewerblicher Mietkautionen ist allerdings nicht durch den Gesetzgeber gedeckelt. Hier entsteht für Sie als Gewerbetreibendem also ein zusätzlicher, sehr hoher Kostenpunkt. Möchten Sie die von Ihrem Vermieter veranschlagte Summe sparen, können Sie auf Bankbürgschaften und Mietkautionsversicherungen ausweichen.

Finanzielle Belastung durch gewerbliche Mietkaution

Egal, ob Sie nun für Ihre freiberufliche Arbeit die ersten Büroräume oder im Zuge einer Expansion zusätzliche Lagerhallen anmieten möchten: Für die neue Immobilie fällt nicht nur die monatliche Miete, sondern wahrscheinlich auch eine Mietkaution an. Denn auch wenn diese keine gesetzliche Pflicht ist, zeigt doch die Erfahrung, dass Vermieter in den meisten Fällen eine Kaution verlangen.

Der wichtigste Unterschied zur privaten Kaution bei Wohnungen ist, dass es bei der Vermietung gewerblicher Immobilien an Unternehmen keine gesetzliche Begrenzung der Kautionshöhe gibt. Vermieter können praktisch so viel verlangen, wie sie wollen. Das liegt auch daran, dass es bei gewerblichen Vermietungen schwieriger einzuschätzen ist, welche Kautionsleistung angemessen ist. Die Höhe der Kaution ist im Gewerbemietvertrag festgehalten.

Häufige Gründe für höhere Kautionen sind:

  • Größere Schadensgefahr: Immobilien, die gewerblich genutzt werden, verschleißen schneller, teurere Schäden sind wahrscheinlicher
  • Inventar und Mobiliar: Gewerbliche Mietkautionen decken oft teures Inventar ab, z. B. Restaurantküchen
  • Höheres Ausfallrisiko: Muss der gewerbliche Mieter Insolvenz anmelden, drohen dem Vermieter oft Mietausfälle

Im Normalfall beläuft sich die Höhe der Gewerbekaution allerdings auf etwa sechs bis sieben Monatskaltmieten. Damit sind die höheren Risiken meist ausgeglichen. Stimmt Ihre Bonität und besteht Ihr Gewerbe schon länger, fällt die Mietkaution meist geringer aus. Dennoch können hohe Mietkautionskosten das Budget eines Gewerbetreibenden deutlich schmälern.

Lösung: Mietkautionsversicherung für Gewerbe abschließen

Eine hohe Mietkaution kann also vor allem für Gewerbetreibende schnell zum finanziellen Problem werden. Denn in der Regel verlangt der Vermieter eine Barkaution: Sie zahlen Ihrem Vermieter also den geforderten Betrag zu Beginn des Mietverhältnisses. Das ist der klassische Weg. Doch es gibt Möglichkeiten, diese direkte Zahlung zu vermeiden, z. B. mit einer Bankbürgschaft oder einer Mietkautionsversicherung für Gewerbe.

Bei einer Kautionsversicherung müssen Sie die fällige Kaution nicht an den Vermieter zahlen. Vielmehr schließen Sie einen Vertrag mit einer Versicherung, Bank oder Kautionskasse ab. Diese bürgt gegenüber dem Vermieter für Sie: Er erhält dadurch die Sicherheit, dass Bank, Kautionskasse oder Versicherung bei Schadenfällen oder Mietrückständen für die Kosten aufkommt. Damit erfüllen Kautionsversicherungen den gleichen Zweck wie eine klassische Kaution – mit dem Unterschied, dass Sie als gewerblicher Mieter diese einmaligen hohen Kosten sparen. Allerdings zahlen Sie dafür jährlich Versicherungsbeiträge. Daraus ergeben sich einige Vorteile für Mieter, die Kautionsversicherungen nutzen.

Die Vorteile einer Kautionsversicherung im Überblick

  • Höhere Liquidität: Sie sparen sich die hohen Kautionskosten, haben also für die Gründung oder Expansion Ihres Unternehmens zusätzliche finanzielle Reserven zur Verfügung
  • Hilfestellung im Schadenfall: Der Versicherer prüft die Rechtmäßigkeit der Schadensersatzansprüche des Vermieters
  • Geringer Aufwand: Bürgschaften und Versicherungen können über verschiedene Laufzeiten abgeschlossen und bei einem Wechsel der gewerblichen Immobilie übertragen werden
Übrigens:

Die begriffliche Trennung im Bereich der Mietkaution ist nicht besonders scharf. Ob Bankbürgschaft, Mietbürgschaft durch eine Kautionskasse oder eben eine gewerbliche Mietkautionsversicherung – Zweck und Konditionen sind meist sehr ähnlich. Für Sie als Mieter ergeben sich daraus keine nennenswerten Unterschiede, auf die Sie achten müssten. Letztlich handelt es sich in allen Fällen um eine Mietkautionsbürgschaft.

So funktionieren Mietkaution und gewerbliche Kautionsversicherung

Eine Mietkautionsversicherung können Sie nur dann abschließen, wenn auch Ihr künftiger Vermieter dieser Form der Kautionsleistung zustimmt. Er kann entscheiden, auf welchem Weg er die Kaution erhalten möchte. Haben Sie die Zustimmung des Vermieters, können Sie sich eine passende Kautionsbürgschaft oder Versicherung suchen, die Sie sorgenfrei durch die Mietzeit begleitet.

Argumente für den Vermieter:

Wenn Sie Ihren Vermieter noch von alternativen Kautionsformen überzeugen müssen, finden Sie in unserem Ratgeber zu den Vorteilen von Mietkautionsversicherungen für Vermieter die wichtigsten Argumente zusammengetragen.

So schließen Sie die Bürgschaft ab

Sie sollten beachten, dass eine Kautionsversicherung jährliche Kosten verursacht, die Sie nicht zurückbekommen: Kautionskassen und Versicherungen verlangen regelmäßige Beiträge dafür, dass sie die Mietsicherheit stellen. Die Jahresbeiträge belaufen sich durchschnittlich auf fünf bis sieben Prozent der Kautionssumme. Dafür, dass Sie keine Kaution stellen müssen, zahlen Sie also einen laufenden Beitrag.

Zur Beantragung einer Mietkautionsversicherung für Gewerbe müssen Unternehmer in den meisten Fällen Angaben zu ihrem Unternehmen sowie zum Gewerbeobjekt machen. Hierfür benötigen Sie neben dem (unterschriebenen) Mietvertrag auch die Gewerbeanmeldung Ihrer Firma. Obwohl Sie die Mietkaution für Ihr Gewerbe oft unkompliziert und schnell online beantragen können, verlangen die meisten Kautionsgeber Kopien der eben genannten Dokumente für ihre Unterlagen.

Für Ihr Gewerbe: Mietkaution bringt jährliche Zinsen

Aufgrund der relativ hohen Kosten einer Mietkautionsversicherung sollten Sie die Bürgschaft im besten Fall nur als Übergangslösung betrachten. Wenn sich abzeichnet, dass Sie längere Zeit mieten werden, sollten Sie Monat für Monat Geld beiseitelegen, um irgendwann die Kautionsversicherung für Ihr Gewerbe wieder kündigen und durch eine Barkaution ablösen zu können. Denn bei jährlichen Kosten in Höhe von durchschnittlich 5 Prozent der Kautionssumme hätten Sie ansonsten nach 20 Jahren Beiträge in Höhe der Kaution an die Versicherung geleistet. Diese bekommen Sie aber nicht wieder zurück. Das ist der Nachteil solcher Gewerbekautionen.

Ein weiterer – wenn auch im derzeitigen Zinsumfeld vernachlässigbarer – Nachteil einer Mietkautionsversicherung ist, dass Ihnen Zinseinnahmen entgehen. Denn reguläre Barkautionen müssen vom Vermieter auf einem verzinsten Treuhandkonto verwahrt werden. Die hinterlegte Mietkaution generiert dann Zinsen, die Sie am Ende des Mietverhältnisses ausgezahlt bekommen. Bei einer Mietkautionsbürgschaft für Gewerbe ist kein Geld hinterlegt. Es sammeln sich also auch keine Zinsen zu Ihren Gunsten an.

Verwendung der Mietkaution bei gewerblich genutzten Immobilien

Der Vermieter darf die Kaution u. a. bei Miet- und Nebenkostenrückständen sowie bei Reparaturen von Schäden, die Sie als Mieter verursacht haben, belasten. Die fällige Summe wird bei regulären Kautionen dann von der Gesamtsumme abgezogen. Haben Sie eine Kautionsbürgschaft für Ihr Gewerbe abgeschlossen, zahlt der Versicherer oder die Kautionskasse den Betrag – allerdings prüft der Bürge in einem ersten Schritt die Rechtmäßigkeit der vom Vermieter erhobenen Ansprüche. Hat die Kautionskasse den Schaden – also zum Beispiel Mietrückstände – reguliert, fordert Sie von Ihnen als Bürgschaftsnehmer die entstandenen Kosten zurück.

Achtung:

Zwar kann sich die Rückzahlung gewerblicher Kautionen etwas länger hinziehen – immerhin geht es bei Mietkautionen im Gewerbe ja oft um sehr hohe Summen –, doch Gerichte stufen eine Wartezeit von 2 Jahren als deutlich zu lang ein. Schließlich verjährt der Anspruch auf Rückzahlung für die gewerbliche Mietkaution nach drei Jahren. Sie sollten dem Vermieter also eine sinnvolle Frist setzen. Da es in solchen Fällen zu Rechtsstreitigkeiten kommen kann, ist es sinnvoll, rechtzeitig einen Mietrechtsschutz speziell für die gewerbliche Nutzung abzuschließen.

Mit Mietbürgschaft Ihrem Gewerbe finanziellen Spielraum sichern

Kautionsversicherungen und andere Mietbürgschaften können den Start in die Selbstständigkeit oder die Expansion des Unternehmens finanziell erleichtern. Als Gewerbetreibender sparen Sie sich die hohe Geldsumme und stellen über einen Bürgen dennoch die vom Vermieter geforderte Kaution. Das ist der große Vorteil solcher Alternativen.

Doch sie bergen auch Nachteile: Vor allem auf lange Sicht entstehen Ihnen auch unnötige Kosten, denn die Beiträge für Bürgschaft und Versicherung erhalten Sie nicht zurück. Dennoch können sich die Modelle als Übergangslösung lohnen. Um auch in dieser Phase möglichst niedrige Kosten zu haben, sollten Sie bei einem Vergleich der Kautionsanbieter insbesondere auf günstige Jahresbeiträge achten. Und auch Abschlussgebühren sind heute vermeidbar.

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