Auslandsimmobilie finanzieren – das gilt es zu beachten

Hier erfahren Sie,

  • ob deutsche Kreditgeber Immobilien im Ausland finanzieren,
  • worauf Sie beim Kauf einer Auslandsimmobilie achten sollten,
  • warum steuerrechtliche Beratung wichtig ist.

Sie träumen von einem Alterswohnsitz in Portugal oder einem Ferienhaus in Spanien? Gerade in südeuropäischen Ländern kaufen sich Deutsche gerne eine Immobilie. Doch ganz ohne Kredit geht es in der Regel nicht. Erfahren Sie hier, wie Sie Ihre Auslandsimmobilie finanzieren können und was Sie beim Kauf einer Immobilie im Ausland beachten sollten.

Deutscher oder ausländischer Kreditgeber?

Sie haben zwei Möglichkeiten: Entweder Sie nehmen in Deutschland ein Darlehen auf oder im Zielland. Hierzulande vergeben die meisten Anbieter nur dann einen Kredit für eine Auslandsimmobilie, wenn Sie bereits über ein (nahezu) abbezahltes Haus in Deutschland verfügen. Dieses dient dann als Sicherheit. Ansonsten haben Sie es schwer, einen deutschen Kreditgeber für eine Auslandsimmobilie zu finden. Nicht nur, weil es wenige Finanzdienstleister gibt, die überhaupt eine ausländische Immobilie beleihen. Sondern auch, weil die meisten nur in ausgewählten Ländern wie Spanien aktiv sind. Haben Sie dann einen Finanzdienstleister gefunden, der in Ihrem Wunschland finanziert, wird meist ein Zinsaufschlag für ausländische Objekte fällig oder Sie erhalten nur (meist teurere) Kombiprodukte aus Bausparvertrag und Darlehen. In beiden Fällen hängen die Konditionen maßgeblich von der Darlehenshöhe und Ihrer Bonität ab.

In der Regel müssen Sie daher einen Kredit im Ausland aufnehmen. Das ist mit mehr Aufwand als in Deutschland verbunden, da es einiges an Vorbereitungsarbeit von Ihnen verlangt.

Wichtig:

Sie können nicht in jedem Land problemlos eine Immobilie kaufen. So gibt es beispielsweie in Dänemerk Einschränkungen. Informieren Sie sich daher vorab, ob Sie eine Immobilie zu Ihrem gewünschten Zweck – z. B. als Ferienhaus oder reine Kapitalanlage – erwerben können.

Immobilie im Ausland kaufen – 9 Tipps

Wenn Sie auf dem ausländischen Immobilienmarkt zugreifen möchten, müssen Sie einiges berücksichtigen. Das gilt sowohl für die Finanzierung der Auslandsimmobilie als auch für die Suche nach einem passenden Objekt.

1. Über Rechtslage informieren

In den meisten europäischen Ländern gelten andere rechtliche Rahmenbedingungen für den Immobilienerwerb. Machen Sie sich also unbedingt mit dem Immobilienrecht des jeweiligen Landes vertraut. Ein Beispiel: In Italien geht das Haus bereits bei der notariellen Beurkundung des Kaufvertrages in Ihren Besitz über und nicht wie in Deutschland mit dem Grundbucheintrag. Deshalb ist in Italien auch der Abschluss eines Vorvertrages üblich. Der Inhalt ist verbindlich und bedarf keiner notariellen Beurkundung. Im Vorvertrag sollten daher bereits alle relevanten Details stehen.

2. Sprachliche Barriere bedenken

Sie fühlen sich nicht zu 100 Prozent sicher in der Landessprache? Holen Sie sich einen fachkundigen Dolmetscher an die Seite. Denn Missverständnisse mit dem Makler oder der Bank können zu bösen Überraschungen führen.

3. Besichtigung vor Ort vereinbaren

Das Inserat klingt nach einem tollen Schnäppchen? Kaufen Sie trotzdem nicht die Katze im Sack. Sie sollten die Immobilie unbedingt vor Ort besichtigen. Denn nur dann kennen Sie die Umgebung, die Verkehrsanbindung und vor allem: den tatsächlichen Zustand und Renovierungsbedarf der Immobilie.

4. Preisvergleich der Anbieter durchführen

Die Angebote der Banken variieren natürlich auch im Ausland. Da in vielen Ländern die Bauzinsen höher sind als hierzulande, kann sich ein Vergleich der Konditionen besonders lohnen.

5. Seriösen Makler engagieren

Benötigen Sie die Unterstützung eines Maklers, sollten Sie unbedingt auf Fachwissen und Seriosität achten: Verfügt der Makler über eine Zertifizierung oder ist der Makler Mitglied in einem Berufsverband? Kennt sich die Person mit den aktuellen Marktentwicklungen und Preisen aus? Seit wann besteht die Firma? Sind Referenzen vorhanden? Wird eine Vorauszahlung verlangt (die Sie niemals leisten sollten!)?

6. Mehr Eigenkapital einbringen

Je mehr Eigenkapital, desto besser – eine Grundregel, die besonders auch im Ausland gilt. Denn Sie müssen in vielen Ländern noch mehr Eigenkapital einbringen als in Deutschland. Rechnen Sie damit, dass Sie mindestens 40-50 Prozent benötigen.

7. Höhere Nebenkosten einkalkulieren

Wenn Sie eine Immobilie im Ausland finanzieren, müssen Sie höhere Nebenkosten als hierzulande einplanen. Sie variieren je nach Land, können aber ein Vielfaches von dem betragen, was in Deutschland üblich ist. Zur Orientierung: Hierzulande belaufen sich die Nebenkosten auf rund 10 Prozent der Kaufsumme.

8. Grundbuch einsehen

Geben Sie keine Kaufzusage für eine Immobilie, ohne einen Blick ins Grundbuch zu werfen. Denn nur dann können Sie sichergehen, dass das Haus unbelastet ist und kein weiterer Eigentümer vermerkt ist.

9. Baugenehmigung / Bebauungspläne checken

Wenn Sie nur ein Grundstück erwerben, sollten Sie vor dem Kauf unbedingt prüfen, ob eine Baugenehmigung vorliegt. Checken Sie außerdem den Bebauungsplan. Dieser regelt wie Sie an ein bestehendes Gebäude anbauen dürfen und welche Baumaßnahmen für die Umgebung geplant sind.

Vorsicht beim Thema Steuern!

Lassen Sie sich vor dem Kauf einer Auslandsimmobilie unbedingt steuerrechtlich beraten. So sollten Sie beispielsweise wissen, wie hoch die Grunderwerbsteuer im jeweiligen Land ist. Wichtig ist auch die Frage, ob Sie das Haus selbst nutzen, vermieten oder als reine Kapitalanlage erwerben. Abhängig davon können die Regelungen stark variieren. Damit Sie wissen, welche Abgaben auf Sie zukommen, ist eine fachkundige Beratung unverzichtbar.

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