Ökobestattung: die umweltverträgliche Alternative

Ökobestattungen liegen voll im Trend:

  • Von immer mehr Bestattungsunternehmen angeboten
  • Nachhaltigkeit auch im Tod
  • Biologisch abbaubare Särge und Urnen
  • Radikale Ökologie durch Gefriertrocknung oder Auflösung in Lauge

Sterben und dabei die Umwelt schonen: Die Möglichkeit einer Ökobestattung rückt seit einiger Zeit immer mehr in den Fokus, wenn es um die Frage geht, wie man sich bestatten lassen will. Viele Menschen wollen nicht nur ökologisch verträglich leben, beispielsweise indem sie viel Fahrrad fahren, auf Mülltrennung achten oder Bio-Produkte kaufen, sie wollen auch im Tod keine Belastung für die Umwelt sein. Bestattungsunternehmen versuchen diesem Trend gerecht zu werden und nehmen biologisch abbaubare Urnen oder Pappsärge in ihr Angebot auf.

Umweltbelastung durch Erdbestattung und Feuerbestattung

Die beiden üblichsten Formen der Bestattung in Deutschland sind die Erdbestattung und die Feuerbestattung. Allerdings sind beide Bestattungsarten nicht wirklich umweltverträglich: Bei einer Erdbestattung gelangen durch Prothesen, quecksilberhaltige Zahnfüllungen, Sargnägel oder Lacke Schadstoffe in den Boden und verunreinigen das Grundwasser. Das Hauptproblem bei der Feuerbestattung ist neben dem hohen Energieverbrauch der hohe Schadstoffausstoß im Krematorium. Wird eine Urne aus Metall beigesetzt, gelangen außerdem auch bei der Feuerbestattung umweltschädigende Stoffe in den Boden und ins Grundwasser. In den letzten Jahren wird deshalb verstärkt nach Möglichkeiten gesucht, die beiden Bestattungsarten umweltschonender zu gestalten.

Was ist eine Ökobestattung?

Im Prinzip handelt es sich bei einer Ökobestattung um eine ganz gewöhnliche Bestattung, auch die Trauerfeier unterscheidet sich entsprechend nicht von den Trauerfeiern bei einer klassischen Bestattung. Der große Unterschied zur normalen Erd- oder Feuerbestattung liegt vor allem darin, dass mit ökologisch nachhaltigen Produkten gearbeitet wird. Eine Ökobestattung ist also eine umweltfreundliche Bestattung. Sie soll nachhaltig sein und die Umwelt im Idealfall nicht schädigen.

Ökobestattung ist nicht gleich Naturbestattung: Von einer Naturbestattung spricht man bei Baumbestattungen in sogenannten Ruhe- oder Friedwäldern oder bei Seebestattung. Die Asche des Verstorbenen wird entweder in einer Urne in Baumnähe beigesetzt oder dem Meer übergeben. Grundsätzlich ist sowohl die Baum- als auch die Seebestattung in Deutschland erlaubt. Die genaue Rechtslage, auch dazu, aus welchem Material die Urne bestehen darf, unterscheidet sich jedoch von Bundesland zu Bundesland.

Möglichkeiten einer umweltfreundlichen Bestattung

Die einfachste Möglichkeit, mit einer Erdbestattung die Umwelt zu schonen, ist die Wahl eines Vollholzsargs oder eines Sargs aus Cellulose. Ein Vollholzsarg kommt wie ein Pappsarg im Normalfall ohne Metall aus und ein Pappsarg zersetzt sich schneller als ein normaler Sarg. Beide Sargarten müssen zudem nicht lackiert werden. Zusätzlich kann man auch das Sarginnenleben mit umweltschonendem Material ausstatten, zum Beispiel mit einem Kopfkissen aus Sägespänen oder einer Matratze aus Mais. Die Gefahr einer Verunreinigung des Grundwassers ist damit weitgehend gebannt

Erdbestattung und Pappsärge:

Bei einer Erdbestattung sind üblicherweise nur Holzsärge zugelassen. Wer sich dennoch für einen Sarg aus Cellulose entscheiden möchte, braucht bisher noch eine Sondergenehmigung des Landes.

In Schweden wird außerdem seit einigen Jahren Grabsteinrecycling betrieben. Während alte Grabsteine in Deutschland noch zerkleinert werden, um sie anschließend für den Straßenbau zu verwenden, finden sich in Schweden immer mehr wiederverwertete Grabsteine auf neuen Gräbern.

Bei der Feuerbestattung wird zum Beispiel auf biologisch abbaubare Urnen gesetzt. Die Frage, ob alle Urnen biologisch abbaubar sind, muss verneint werden: Urnen aus Metall zersetzen sich nicht und werden deshalb auf vielen Friedhöfen nicht mehr zugelassen. Für eine Ökobestattung hat man die Möglichkeit, Urnen aus Holz oder sogar Kartoffelstärke als Behälter für die Asche des Verstorbenen zu wählen.

Außerdem wird seit einigen Jahren nach Möglichkeiten gesucht, den CO2-Ausstoß der Öfen bei der Verbrennung zu verringern. Dafür wird beispielsweise mit Verfahren gearbeitet, die den Körper bei höherer Temperatur und damit schneller verbrennen. Viele Krematorien beziehen zudem mittlerweile Ökostrom.

Was ist bei einer Ökobestattung zu beachten?

Grundsätzlich gilt für die Ökobestattung dasselbe wie für die Erd- und die Feuerbestattung: In Deutschland herrschen Bestattungspflicht und Friedhofszwang. Das bedeutet, dass die sterblichen Überreste des Verstorbenen auf einem dafür vorgesehen Gelände, auf dem Friedhof, beigesetzt werden müssen. Die genaue Regelung einer Bestattung obliegt allerdings den einzelnen Bundesländern. Jedes Bundesland kann also für sich entscheiden, welche Bestattungsarten es zulässt und welche nicht bzw. welches Material für Sarg oder Urne gewählt werden darf.

Ökobestattung als günstige Alternative

Früher wurden die Bestattungskosten in Form eines Sterbegelds von den Krankenkassen übernommen. Heute muss der Verstorbene selbst oder seine Hinterbliebenen die Kosten für die Beerdigung tragen. Eine Ökobestattung kann deshalb eine günstige Alternative zu den klassischen Bestattungsarten sein: Ein Sarg aus Cellulose kostet deutlich weniger als ein herkömmlicher Sarg.

Will man seine Angehörigen darüber hinaus vor einer allzu starken finanziellen Belastung schützen, empfiehlt es sich vorzusorgen. Eine gute Möglichkeit dafür ist die Sterbegeldversicherung.

Pietätlos oder echte Ökobestattung? Promession und Resomation

Hinter den Begriffen „Promession“ und „Resomation“ stecken zwei radikale Formen der Ökobestattung. Beide Verfahren sollen den natürlichen Verwesungsprozess beschleunigen.

Die Idee der Promession kommt von einer Biologin aus Schweden und ist das genaue Gegenteil einer Feuerbestattung: Der Körper wird mithilfe von flüssigem Stickstoff auf -196 °C herabgekühlt und gefriergetrocknet. Anschließend zerfällt er durch Vibration in ökologisch leicht abbaubares Granulat, aus dem Schadstoffe und Metalle noch vor der eigentlichen Beisetzung herausgefiltert werden.

Das Verfahren der Resomation, auch „alkalische Analyse“ genannt, wurde ursprünglich angewandt, um Tierkörper zu beseitigen, und kommt aus den USA. Der Körper wird hier durch eine chemische Lösung zersetzt. Zurück bliebt ein weißes Pulver, das ähnlich wie die Asche bei einer Feuerbestattung in einer Urne beigesetzt werden kann. Während der Erfolg der Promession noch abzuwarten bleibt, weil sich das Verfahren noch in der Testphase befindet, ist die Resomation in den USA bereits erlaubt.

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