Bestattungsarten in Deutschland und der Welt

Machen Sie sich am besten bereits zu Lebzeiten Gedanken, wie Sie bestattet werden wollen. Ihren Angehörigen werden dadurch schwere Entscheidungen abgenommen.

Wichtige Informationen zu den Bestattungsarten:

  • Mögliche Formen in Deutschland und im Ausland
  • Persönliche Wünsche frühzeitig festhalten
  • Vorsorge mit einer Sterbegeldversicherung treffen

Rechtzeitig über Bestattungsformen informieren

Wenn Sie sich bereits zu Lebzeiten um die Planung der eigenen Beerdigung kümmern, ersparen Sie Ihren Angehörigen zusätzlichen Kummer. Denn nicht immer wird dieses Thema in der Familie besprochen oder sogar schriftlich festgehalten. Dann ist es an den Hinterbliebenen, eine Entscheidung hinsichtlich der richtigen Bestattungsform zu treffen. Eine Entscheidung, die meist nicht leichtfällt. Mit Hilfe einer Sterbegeldversicherung können Sie zudem dafür sorgen, dass auch die Kosten für die Beerdigung bereits im Vorfeld geregelt werden.

Müssen Sie sich hingegen als Angehöriger für eine Bestattungsform entscheiden, weil der Verstorbene keine Bestattungsvorsorge getroffen hat, haben Sie eine Vielzahl an Möglichkeiten. Entscheiden Sie in aller Ruhe, welche Bestattungsart die geeignete ist. Wir geben eine Übersicht über die gängigen Bestattungsarten in Deutschland und der Welt.

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Bestattungsarten in Deutschland

Die verschiedenen Bestattungsarten in Deutschland lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien einteilen: Erdbestattung und Feuerbestattung. Während es sich bei einer Erdbestattung um die Beisetzung des Verstorbenen in einem Sarg handelt, spricht man von einer Feuerbestattung, wenn die verstorbene Person eingeäschert wird. Obwohl die Feuerbestattung auch häufig als Urnenbestattung bezeichnet wird, handelt es sich bei letzterer genau genommen um die Beisetzung der Urne in einem Grab auf einem Friedhof. Bei einer Feuerbestattung kann es sich aber auch um eine See- oder Baumbestattung handeln. Immer mehr Menschen entscheiden sich auch für alternative Bestattungsformen. Doch nicht alle sind in Deutschland machbar.

Die klassische Erdbestattung

Bei einer Erdbestattung handelt es sich um die klassische Form der Beerdigung. Hier wird der Verstorbene in der Regel in einem hölzernen Sarg in der Erde beigesetzt. Der Verstorbene wird also nicht verbrannt. Eine Erdbestattung ist lediglich auf einem Friedhof möglich. Hier haben die Angehörigen meist die Wahl zwischen einem Reihengrab und einem sogenannten Wahlgrab.

Beim Wahlgrab können Sie meist sowohl Lage als auch Größe des Grabes selbst wählen. Bei einem mehrstelligen Wahlgrab können zudem mehrere Personen begraben werden, beispielsweise, wenn Angehörige sich gemeinsam bestatten lassen möchten. Die Bestattungsform wird häufig auch als Familiengrab bezeichnet. Bei einem Reihengrab hingegen handelt es sich in der Regel um ein Einzelgrab, das meist kleiner ist als das Wahlgrab. Auf die Lage der Grabstätte hat man bei einem Reihengrab in der Regel keinen Einfluss. Während die Ruhezeit für das Reihengrab meist nicht verlängert werden kann, ist dies beim Wahlgrab häufig möglich. Die dritte Variante der Erdbestattung ist eine Gruft, also eine gemauerte Grabstätte. Diese Form der Erdbestattung wird jedoch nicht von jedem Friedhof angeboten.

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Feuerbestattung

Bei einer Feuerbestattung handelt es sich um die Einäscherung sowie die anschließende Beisetzung der Asche des Verstorbenen. Auch hier können Sie zwischen einem Wahl- und einem Reihengrab wählen, aber es sind auch eine Reihe verschiedener anderer Beisetzungsoptionen, beispielsweise als Urnenbestattung, Naturbestattung oder Seebestattung möglich. In anderen Ländern bietet sich auch die Option, die Asche des Verstorbenen zu verstereuen. Im Gegensatz zur Erdbestattung, bei der die Bestattungsmöglichkeiten des Sargs sehr eingeschränkt sind, bietet die Feuerbestattung weitaus mehr Optionen. Die Feuerbestattung hat außerdem den Vorteil, dass sie günstiger ist und die Grabpflege später weniger aufwändig ist.

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Urnenbestattung

Die Urnenbestattung ist die zweithäufigste Beerdigungsform nach der Sargbestattung und eine Variante der Feuerbestattung. Eine Urnenbestattung findet nach der Einäscherung des Verstorbenen statt. Hier besteht in der Regel die Möglichkeit, sich für eine klassische Urnenbestattung auf einem Friedhof und für moderne Bestattungsformen wie eine Naturbestattung zu entscheiden. Urnen gibt es in vielen Varianten zu unterschiedlichen Preisen.

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Naturbestattung

Zu den Bestattungsarten in der Natur gehört neben der Seebestattung auch die Baumbestattung. Bei einer Baumbestattung, die auch häufig als Waldbestattung bezeichnet wird, erfolgt die Beisetzung der Asche im Wurzelbereich eines Baumes. So entfällt bei beiden dieser Bestattungsarten die Grabpflege. Die Naturbestattung eignet sich für alle, die auf klassische Beisetzungsformen verzichten wollen. Beachten Sie jedoch, dass es sich hier um ausgewiesene Flächen handelt, da in Deutschland Friedhofspflicht herrscht. Einzig bei der Seebestattung wird hier eine Ausnahme gemacht.

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Seebestattung

Bei der Seebestattung wird die Asche des Verstorbenen nach der Trauerfeier im Meer beigesetzt. Dies geschieht in der Regel mit einer wasserlöslichen Urne. Der Aufwand ist bei dieser Bestattungsart wesentlich höher, da Sie erst eine Genehmigung brauchen. Zudem muss der Verstorbene eine besondere Verbindung zum Meer gehabt haben, damit die Behörden eine Ausnahmegenehmigung erteilen. Denn eigentlich ist in Deutschland eine Bestattung auf einem Friedhof verpflichtend.

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Ökobestattung

Auf Nachhaltigkeit setzen alle, die sich ökologisch bestatten lassen. Dabei wird der Verstorbene in einem biologisch abbaubaren Sarg oder einer Urne beerdigt, sodass der Tote keine Belastung für die Umwelt darstellt. Diese moderne Bestattungsform greift den Wunsch vieler Kunden nach Nachhaltigkeit auf. Daher entscheiden sich immer mehr für diese Beerdigungsform, die neben einer klassischen Erd- oder Feuerbestattung auch radikaler ausfallen kann, beispielsweise in Form von Gefriertrocknung oder Zersetzung.

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Anonyme Bestattung

Zu den Bestattungsarten im Bereich Feuerbestattung gehört auch die anonyme Bestattung. Für diese Beerdigungsart wird auch häufig die Bezeichnung stille Beisetzung verwendet. Der Grund hierfür liegt darin, dass bei einer anonymen Bestattung weder ein Grabstein gesetzt, noch die Angehörigen an der Beisetzung teilnehmen können. An der Beisetzungstelle wird somit auf jeden Namenshinweis verzichtet. Hierbei handelt es sich in der Regel um die günstigste Bestattungsart. Zudem besteht auch die Möglichkeit, sich für eine anonyme Seebestattung zu entscheiden.

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Hintergrund: Friedhofspflicht in Deutschland

Grundsätzlich gilt in Deutschland eine Bestattungspflicht und eine Friedhofspflicht, auch Friedhofszwang genannt. Diese in den Bestattungsgesetzen der jeweiligen Bundesländer geregelten Vorgaben sorgen dafür, dass Verstorbene in Deutschland auf einem Friedhof beigesetzt werden müssen. Einzige Ausnahme ist derzeit Bremen. Hier ist es unter gewissen Umständen möglich, die Asche des Verstorbenen zu verstreuen.

Unterschiede zwischen den Religionen

Jede Religion hat andere Rituale und damit auch Bestattungsformen. Nicht alle Bestattungsarten sind dabei in Deutschland zugelassen. Gerade jüdische und muslimische Bestattungen laufen anders ab. So müssen jüdische Bestattungen eigentlich sehr zügig – am besten noch am selben Tag – durchgeführt werden. In Deutschland kann die Beerdigung jedoch erst nach frühestens 48 Stunden stattfinden. Feuerbestattungen werden im Judentum traditionell selten durchgeführt, Erdbestattungen sind daher üblich. Außerdem werden die Verstorbenen statt in einem Sarg nur in einem Leichentuch beerdigt, was jedoch in Deutschland nur auf ausgewählten Friedhöfen möglich ist. Muslimische Bestattungsriten sehen ebenfalls keinen Sarg vor. Es werden daher immer öfter Ausnahmen gemacht. Dies hängt jedoch stark von der Kommune und dem Friedhof ab.

Alternative Bestattungsformen außerhalb Deutschlands

Über die vorgestellten Varianten hinaus gibt es weitere Bestattungsarten, die in anderen Ländern angeboten werden. In diesen Fällen ist eine Überführung des Leichnams ins Ausland erforderlich. Beachten Sie dabei die unterschiedlichen gesetzlichen Bestimmungen des jeweiligen Landes, die bei der Überführung und der anschließenden Beisetzung gelten. Eine Sterbeurkunde und ein Leichenpass sind in jedem Fall nötig. Zudem muss der Leichnam für die Einreise in manche Länder einbalsamiert werden.

Diamantbestattung

Oftmals wird für außergewöhnliche Bestattungsarten jedoch auch eine Einäscherung benötigt. Hierzu gehört beispielsweise die Diamantbestattung. Dabei handelt es sich um eine moderne Bestattungsart, bei der durch ein spezielles Verfahren nach dem Tod aus einem kleinen Teil der Asche ein Diamant hergestellt wird. Möchten mehrere Angehörige einen solchen Schmuckstein als Erinnerung an den Verstorbenen, so ist auch dies in der Regel möglich. Da nicht die gesamte Asche des Verstorbenen zur Herstellung des Diamanten benötigt wird, erfolgt ergänzend eine Urnenbestattung der restlichen Asche.

Wünschen Sie sich eine solche Bestattung, sollten Sie sich ein deutsches Bestattungsunternehmen suchen, das über eine Kooperation mit einem solchen Anbieter verfügt. Da diese Bestattungsart in Deutschland bisher nicht möglich ist, muss die Urne zu diesem Zweck zu einem entsprechenden Anbieter überführt werden, z.B. in die Schweiz.

Luftbestattung

Zu den moderneren Bestattungsarten gehört auch die sogenannte Luftbestattung. Hierbei verstreut man die Asche des Verstorbenen von einem Heißluftballon, einem Flugzeug oder einem Helikopter aus in der Luft. Da die Luftbestattung in Deutschland nicht möglich ist, ist auch hier eine Überführung ins Ausland nötig. In Österreich gehört die Luftbestattung beispielsweise zu den erlaubten Bestattungsarten. Mittlerweile können Sie sogar noch höher hinaus: In den USA ist auch eine Weltraumbestattung möglich. Diese ist allerdings mit hohem Aufwand verbunden und zudem nicht billig.

Bereits zu Lebzeiten eine Wahl treffen

Da es eine Vielzahl verschiedener Bestattungsarten gibt, sollten Sie sich bereits zu Lebzeiten für eine bestimmte Variante entscheiden. Auf diese Weise stellen Sie nicht nur sicher, dass Ihre eigenen Wünsche berücksichtigt werden. Zudem entlastet es auch die Angehörigen. Entsprechend sollten Sie sich bereits zu Lebzeiten um eine Bestattungsvorsorge kümmern.

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