So klappt es mit einer Baufinanzierung für Rentner

Was können Sie als Rentner tun, wenn Sie ein Darlehen aufnehmen möchten?
So finden Sie eine passende Baufinanzierung.

Besser spät als nie: Auch für Ältere kann sich eine Baufinanzierung lohnen

Den Immobilienbau oder -kauf und eine damit verbundene Baufinanzierung nimmt man klassischerweise in jungen Jahren auf sich. Bei Rentnern oder Arbeitnehmern, die kurz vor der Rente stehen, befürchten Banken ein höheres Ausfallrisiko und sind oftmals vorsichtiger bei der Darlehensvergabe. Immer öfter entscheiden sich jedoch gerade ältere Menschen für eine Baufinanzierung im Rentenalter und dieser Wunsch kommt auch bei den Banken an. Immerhin sind viele Rentner bis ins hohe Alter fit und können im eigenen Zuhause leben – und sie verfügen über eine gute und sichere Rente. Wenn auch Sie sich zu einem späteren Zeitpunkt ein Eigenheim leisten möchten, können Sie mit einigen Tipps und Vorkehrungen eine Baufinanzierung für Renter problemlos realisieren.

Wie Rentner einen Kredit für den Hauskauf oder -bau erhalten können

Um Banken davon zu überzeugen, dass man trotz eines fortgeschrittenen Alters in der Lage ist, ein Darlehen zu stemmen, sollten Sie einige Tipps beachten.

Hintergrund:

Gibt es eine feste Altershöchstgrenze?

Der Hauskauf auf Rentenbasis ist per Gesetz nicht an eine Altersgrenze gebunden. Jede Bank kann individuell festlegen, bis zu welchem Alter sie Kredite vergeben will. Sollten Sie also bei einer Bank aufgrund Ihres Alters abgelehnt werden, lohnt es sich, noch andere Anbieter zu kontaktieren.

1. Finanzierung an Lebenssituation anpassen

Eine der wichtigsten Stellschrauben ist die Baufinanzierung an sich, die bei Rentnern anders gestaltet werden sollte als bei jungen Menschen. Hierzu gehören in erster Linie:

  • Tilgung: Je höher die Tilgung, desto schneller kann ein Baudarlehen abgezahlt werden. Kreditnehmer sollten daher einen möglichst hohen Tilgungssatz vereinbaren, die bei Bedarf angepasst werden kann. Vor allem vor Renteneintritt lohnt sich eine hohe Tilgung, da Sie hier noch Gehalt beziehen. Danach kann diese dann auch wieder heruntergeschraubt werden, wenn die Rente geringer ist. Mithilfe eines Volltilgerdarlehens kann die Schuld komplett getilgt werden, ohne dass eine erneute Finanzierung nötig ist.
  • Ratenhöhe: Mit Erhöhung der Tilgung geht auch die Ratenerhöhung einher. Die Laufzeit verkürzt sich dadurch automatisch. Das ist jedoch nur bei entsprechender Bonität und einem stabilen Einkommen möglich, da Sie sonst in Gefahr geraten, die Rate nicht mehr bezahlen zu können.
  • Laufzeit: Generell gilt bei Baufinanzierungen: In Zeiten der Niedrigzinsen lieber so lange an den günstigen Zins binden wie möglich. Dies ist im Alter problematisch, da das Ausfallrisiko mit jedem Lebensjahr steigt. Daher ist es sinnvoll, eine realistische Kreditlaufzeit festzulegen. Diese ermöglicht es, dass Sie sich mit den Raten nicht übernehmen und gleichzeitig auch nicht zu lange abzahlen. Hier finden Sie am besten ein Mittelmaß.
  • Sondertilgungen: Die Laufzeit kann auch durch Sondertilgungen verkürzt werden. Bei den meisten Anbietern können Sie einmal pro Jahr eine bestimmte Summe außerplanmäßig zurückzahlen, um die Schulden schneller abzuzahlen. Wichtig ist, dass die Sondertilgung kostenfrei möglich ist. Eine vorzeitige Rückzahlung des gesamten Darlehens lassen sich viele Banken teuer bezahlen.
  • Flexibilität: Gerade im Alter ist eine flexible Finanzierung besonders wichtig. Vereinbaren Sie möglichst viele Anpassungsmöglichkeiten im Darlehensvertrag, von der Tilgungsanpassung, einem Aussetzen der Ratenzahlung bis zur Nachfinanzierung. Je flexibler, desto einfacher ist es, die Baufinanzierung für Rentner an eine sich ändernde Lebenssituation anzupassen.
Sonderfall Modernisierung

Für Immobilienbesitzer kommen eher Modernisierungen infrage. Auch wenn die Summen dafür meist geringer sind und Faktoren wie Grundbucheinträge wegfallen, muss man die Finanzierung ans höhere Alter anpassen. Bei Modernisierungen spielt vor allem der altersgerechte Umbau eine Rolle. Das Positive: Es sind Förderungen, beispielsweise durch die KfW, möglich.

Beispiel: Wie wirkt sich die Laufzeit und Tilgung auf die Finanzierung aus?

Ehepaar, 65 JahreEhepaar, 35 Jahre
Darlehenssumme:150.000 Euro
150.000 Euro
Sollzins:2,00 % p.a.
2,00 % p.a.
Laufzeit bis zur endgültigen Tilgung:15 Jahre
ca. 30 Jahre
Tilgung (zu Anfang):5,70 %2,50 %
Monatliche Rate:962,50 Euro562,50 Euro
Zinskosten gesamt:23.829,45 Euro48.542,38 Euro

Die Tabelle zeigt die Auswirkungen einer hohen Tilgung mit dementsprechend hohen Raten. Ein 65-jähriges Ehepaar braucht im Beispiel 15 Jahre, um ein Darlehen über 150.000 Euro abzuzahlen. Für die gleiche Summe hat ein jüngeres Ehepaar zwar mehr als doppelt so viel Zeit und weniger monatliche Belastung, zahlt jedoch mehr als das Zweifache an Zinsen.

2. Vererben oder verkaufen

Nach dem Kauf besteht immer die Möglichkeit, die Immobilie entweder zu vererben oder zu verkaufen. So kann beispielsweise ein Kind als zweiter Darlehensnehmer die Kreditvergabe positiv beeinflussen. Durch diesen sinkt das Ausfallsrisiko. Auch ein vorzeitiges Überschreiben der Immobilie an die Nachkommen ist eine Option, sofern Sie sich das Wohnrecht vorab zusichern. Somit ist für die Bank klar, dass eine Schuldentilgung auch über einen langen Zeitraum gesichert ist. Im Notfall verkauft man die Immobilie noch bevor die Schuld abgezahlt ist. Dies ist vor allem dann lukrativ, wenn Sie von einer Wertsteigerung der Immobilie ausgehen können, beispielweise durch eine attraktive Lage oder durchgeführte Modernisierungsmaßnahmen.

Eine weitere Möglichkeit ist der Teilverkauf, bei dem Sie nur einen Teil der Immobilie verkaufen. Nach dem Verkauf genießen Sie ein lebenslanges Wohnrecht in der gesamten Immobilie. Unter anderem das Düsseldorfer Unternehmen Deutsche Teilkauf bietet das an.

3. Versicherungen einbeziehen

Im Alter winken oft attraktive Zahlungen aus Versicherungsverträgen. So sollten Sie zu Rentenbeginn anfallende Auszahlungen zu Ihren Gunsten unbedingt im Finanzierungsplan berücksichtigen. Dazu gehören zum Beispiel eine fällig werdende Kapitallebensversicherung oder eine private Rentenversicherung. Diese Einmalzahlungen können dann etwa in eine Sondertilgung gesteckt werden.

4. Günstige Zinsen finden

Neben dem Einkommen bestimmt in erster Linie der Zins, wie gut Sie das Darlehen zurückzahlen können. Je niedriger die Zinsen ausfallen, desto günstiger oder schneller kann die Tilgung erfolgen. Bereits kleine Unterschiede bei den Konditionen machen bei großen Summen viel aus. Am Anfang eines jeden Bau- oder Kaufvorhabens sollte daher ein Zinsvergleich sowie eine Finanzplanung über einen Baufinanzierungsrechner stehen. Handeln Sie möglichst günstige Zinsen heraus, haben Sie automatisch geringere monatliche Kosten. Dadurch können Sie Ihre Schulden zuverlässig und pünktlich bei der Bank bezahlen. Dann steht auch den sogenannten Best Agern dem Traum von der eigenen Immobilie nichts im Wege.

Tipp:

Angespartes Eigenkapital und eine gute Bonität tragen insbesondere bei Rentnern dazu bei, dass die Kreditentscheidung positiv ausfällt. Sie sollten es daher von Ihrer persönlichen finanziellen Situation abhängig machen, ob Sie sich eine Baufinanzierung leisten können. Wenn die Entscheidung für einen Immobilienkauf gefallen ist, tragen viele Faktoren dazu bei, die Baufinanzierung für Rentner kostengünstig möglich zu machen.

Sind junge Menschen im Vorteil bei der Kreditvergabe?

Es verwundert nicht, dass das Projekt Hausbau oder -kauf meist in jüngeren Jahren in Angriff genommen wird. In dieser Zeit sind bei vielen die Voraussetzungen ideal: Man hat einen Job mit sicherem Einkommen gefunden, ist mit der Familiengründung beschäftigt, möchte feste Strukturen und ein Heim für sich und die Lieben. In dieser Zeit ist es kein Problem, die Energie in dieses Vorhaben zu stecken. Zudem bietet das feste Einkommen von einem oder gar zwei Vollzeitangestellten den nötigen finanziellen Spielraum. Für Banken spielt ein gesichertes Einkommen eine zentrale Rolle bei der Entscheidung für oder gegen die Auszahlung eines Darlehens.

Im Gegensatz dazu erscheinen ältere Menschen als unattraktivere Zielgruppe für die Baufinanzierung: Rentner beziehen zwar auch ein gesichertes, aber oftmals schmäleres Einkommen und haben ein höheres Risiko, zu erkranken oder zu sterben. Die Gefahr, dass das Darlehen nicht abgezahlt ist, solange der Kreditnehmer noch lebt, ist groß. Banken lassen sich dieses Risiko im Normalfall durch höhere Zinsen bezahlen. Viele schrecken daher schon von vornherein davor zurück, einen Hauskauf zu wagen.

Rentner als große Zielgruppe

Banken müssen sich zunehmend auf ältere Kunden einstellen. Derzeit gibt es etwa 17 Millionen Bundesbürger über 65, also etwa 20 Prozent der Bevölkerung. Bis 2060 könnte der Anteil auf 34 Prozent wachsen. Die derzeitige Lebenserwartung liegt für Männer bei 78 bzw. für Frauen bei 83 Jahren.

Gesetzliche Vorgaben für die Baufinanzierung: Rentner müssen Kreditwürdigkeit genau prüfen lassen

Die neue Immobilienkreditrichtlinie hat bei vielen Verbrauchern zu Verunsicherung geführt. Der Gesetzgeber nimmt Banken hierbei wesentlich stärker in die Pflicht, das Kreditausfallrisiko des Darlehensnehmers zu prüfen. Sie müssen sicherstellen, dass das Darlehen über die gesamte Sollzinsbindung und auch im Anschluss getilgt werden kann. Vor allem Rentner können daher durch die Richtlinie benachteiligt werden.

Für Ältere gibt es jedoch auch positive Nachrichten: Zum einen ist es der Bank überlassen, wie streng sie das Gesetz auslegen will, und zum anderen wird die Richtlinie stetig nachgebessert und entschärft. So wird zum Beispiel verstärkt wieder die Immobilie selbst als Sicherheit einberechnet, was Rentnern zugutekommen kann.

Wann der Hauskauf auf Rentenbasis sinnvoll ist

Ist eine Baufinanzierung für Rentner überhaupt sinnvoll? Die Frage kann nicht pauschal mit Ja oder Nein beantwortet werden. Der demografische Wandel trägt dazu bei, dass die Generation 50 plus auch in Sachen Finanzierung eine größere und zunehmend interessantere Kundengruppe darstellt. So verfügen die heutigen Rentner meist noch über eine attraktive Rente und sind daher in der Lage, regelmäßig ihre Raten zu zahlen. Durch die steigende Lebenserwartung ist zudem das Risiko eines vorzeitigen Zahlungsausfalls statistisch gesehen geringer. Die eigene Immobilie gilt als attraktive Altersvorsorge, bietet sie doch viele Möglichkeiten. Man spart sich die Miete, kann sie als Kapitalanlage nutzen oder von einem Wiederverkauf profitieren.

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